18
Dez
2006

Sicher oder angenehm

Durchsage bei der Landung in Nürnberg "... wünschen wir Ihnen einen sicheren oder einen angenehmen Aufenthalt." Bevor ich mir Gedanken über den Unterschied zwischen sicherer Langeweile und angenehmen Abenteuern machen konnte, unterbrach sich die Stewardess mit einem hübschen kleinen Gelächter, dem ich genau diesen Gedankenblitz auch anzuhören meinte, und korrigierte sich "... einen sicheren Weiterflug oder einen angenehmen Aufenthalt." Schade!

16
Dez
2006

Erfinder

Die Herren waren mit dem Auto von Düsseldorf nach Berlin gereist und fanden die Perspektive auf die Rückfahrt am Freitag nachmittag doch ziemlich unerfreulich. Der Fahrer meinte, er werde sein Navi anschmeißen und sich dann auf die Rückbank verkrümeln. Sein Kollege meinte, das wird bestimmt noch erfunden werden. Ich wunderte mich nur, verriet es ihnen aber nicht: das gibt es schon längst! Man nennt es auch Eisenbahn.

30
Aug
2006

Pest Control

Ein etwas unheimlicher Zettel lag auf dem Couchtisch meines Appartments:

Pest Control Schedule
"Dear Residents,
As part of our ongoing Housekeeping program, a routine pest control exercise will be carried out in your apartment on:... We would like to inform you that there may be a slight trace of odour which you may find rather unpleasant..."


Weiter werden wir gewarnt, keine Lebensmittel rumstehen zu lassen, weil die schlecht schmecken und riechen könnten. Und was ist mit allen meinen Sachen? Wird da alles eingenebelt? Besprüht gar? Ob dann alle Kleider nach Pest Control riechen? Ist ja schön, wenn hier im 17. Stock keine Tierchen wohnen, aber unheimlich ist mir das trotzdem.

27
Aug
2006

Web-Zensur in Thailand

Ich weiß gar nicht mehr, auf was für einen Link bei www.spreeblick.de ich geklickt hatte, als diese Seite aufging:

Web-Zensur in Thailand

Da ist die harmlose Blogleserin doch erst einmal überrascht. Ja, sind wir denn hier in China? Kurze Recherche ergibt: die Zensur hat in Thailand eine lange Tradition. Mehr weiß Wikipedia über Censorship in Thailand.

26
Aug
2006

Fataler Selbstversuch

Durian

Den Geruch von Durian kannte ich schon von verschiedenen Märkten und manchmal war er wirklich ganz furchtbar. Hier kam er mir eigentlich gar nicht besonders intensiv vor. Außerdem gab es hübsche kleine Portionen ordentlich verpackt. Viele Asiaten hatten mir schon gesagt, dass Durian zwar nicht gut riecht, aber ganz anders und zwar sehr köstlich schmeckt. Und irgendwie war ich ja doch neugierig. Heldinnenhaft kaufte ich also die kleinste Portion und trug sie ins Hotel.

Schon beim Auspacken überraschte mich, wie intensiv der Geruch im geschlossenen Raum doch plötzlich war. Ich machte die Folie ab und hielt es fast nicht aus. Todesmutig stocherte ich mit einer Gabel im weichen Fruchtfleisch und steckte einen kleinen Klumpen in den Mund - die Konsistenz war breiig, der Geschmack zwar anders als der Geruch, aber sehr unangenehm, ein bisschen süß, ein bisschen bitter-muffig. Schnell wickelte ich den Rest wieder fest in die Folie und die Plastiktüte. Nur - wohin damit? Erst einmal auf den Balkon.

Ob ich das ganze Päckchen einfach aus dem 17. Stock werfen sollte? Unten ist ein unbebautes Grundstück, das würde niemandem auf den Kopf fallen. Irgendwie brachte ich das nicht fertig.

Über Nacht nahm der Geruch zu. Ich nahm das Päckchen schnell aus der Sonne, wickelte es in drei weitere Plastiktüten und versenkte es im Mülleimer. Schon nach einer halben Stunde konnte ich es im ganzen Zimmer riechen. Das Päckchen musste weg, aber wohin? Früher als geplant verließ ich das Hotel, froh, einen Fahrstuhl für mich alleine erwischt zu haben. Ich war besessen vom Gedanken an einen Mülleimer. Es kam mir vor, als würde ich eine Geruchsspur hinter mir herziehen. Merkwürdigerweise scheint es kaum öffentliche Mülleimer in Bangkok zu geben, sie gehören nicht einmal zur Standardausstattung für Bushaltestellen. So langsam wurde ich panisch. Sollte ich das Päckchen einfach über einen Zaun werfen? Aber dafür schienen mir weder die Australische Botschaft noch die sich anschließenden Bürohochhäuser geeignet. Endlich vor einem dieser Büropaläste: ein kleiner Altar und daneben einer dieser Papierkörbe, die sonst neben dem Fahrstuhl stehen, Edelstahl, oben ein Aschenbecher, an der Seite ein rundes Loch für Abfälle. Schnell umschauen, ob auch niemand zusieht, und weg damit. Erleichtert ging ich schnell weiter. Wie lange der Geruch wohl in der Tasche bleiben würde?

22
Aug
2006

Gelbe Poloshirts...

... mit einem bunten Wappen trugen gestern fast alle meiner Kursteilnehmer. Zuerst hielt ich es für Firmenkleidung, nur war merkwürdig, dass der Teilnehmer, der aus einer anderen Firma kommt, das gleiche Hemd anhatte. Dann erfuhr ich, dass es sich um ein königliches Wappen handelt, und dass dieses Jahr viele Thai jeden Montag diese gelben Hemden tragen, denn am Montag wurde der König geboren, der dieses Jahr 60-jähriges Thronjubiläum feiert. Die Farbe des Montags und damit des Königs ist gelb. Die Königin feierte vorletzte Woche Geburtstag - sie wurde am Freitag geboren, also tragen die Untertanen freitags hellblau. Mehr dazu bei Wikipedia.

gelb-und-blau

Irgendwann im Juni zum Höhepunkt der Feierlichkeiten, soll es sogar eine Hemdenknappheit gegeben haben. Wer jetzt aber staunend vermutet, es handle sich um eine spontane Volksidee - so war es dann auch wieder nicht, wie die Phuket Gazette schreibt.

20
Aug
2006

Royal Brunei

Vor dem Abflug überträgt das Inflight Entertainment System ein Gebet - zu romantischen Wolkenbildern, gesprochen auf Arabisch mit Untertiteln auf Thai und Englisch. Der Inhalt ist sehr ansprechend: neben der Hoffnung auf sicheres Ankommen und guten Wünschen für die Daheimgebliebenen kommt auch vor, dass die Zeit auf Reisen schnell vergehen möchte. Für Flugreisen kann ich diesen Wunsch ohne Einschränkungen unterschreiben.

11
Aug
2006

Der Taxi-Tiger von Bratislava

Taxi-Tiger
Der Taxi-Tiger fährt ein knallgelbes Taxi für die Firma Yellow Taxi. Er trägt Tarnanzüge - lustigerweise nicht nur in Schlammfarben, sondern auch mit Grundfarbe hellblau -, um den Hals eine dicke Silberkette mit Tiger-Anhänger, Stirnband und Sonnenbrille. Das Taxi ist außen und noch viel mehr innen mit unzähligen Tiger-Assecoires und Aufklebern dekoriert. Tigerstoff auf den Sitzen, Stofftiger auf dem Armaturenbrett, und auf eines der Bildchen von Bikiniträgerinnen hat er mit Filzstift und ein bisschen krakelig "Tigreska" geschrieben. Es gibt einen mit Kugelschreiber handgemalten Abreißkalender, auf dem die richtige Zahl für den Tag, darunter aber nicht der Monat, sondern Tiger steht. Jeder Tag ist mit unterschiedlichen Sternchen und Mustern verziert. Der Wagen hat ein kleines Holzlenkrad und so fährt der Tiger auch.
Schneck

Gerda Rabe bloggt

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Zuletzt aktualisiert: 19. Dez, 22:01

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